Ein Bericht von Rolf Lorig (Bilder Rolf Lorig und RC Trier-Porta)

2005 wirkte der RC Trier-Porta auch bei der Realisierung der Soccer-Halle mit. Dass diese sich nach wie vor in einem sehr guten Zustand befindet, zeigte Pater Büker (3. von links) Präsident Ringelmann (2. von rechts) und dessen rotarischen Freunden Hajo Conrad (links), Professor Diederich Eckardt (2. von links) und Andreas Hess (rechts).

TRIER. Für den Stadtteil Trier-West ist das Don Bosco-Jugendwerk der Salesianer ein Glücksfall. Für den Orden wiederum ist die Unterstützung seiner Arbeit durch den Rotary Club (RC) Trier-Porta ebenfalls ein Glücksfall. Im Laufe von 23 Jahren haben die knapp 70 Rotarier die Arbeit der Salesianer mit 94.000 Euro unterstützt, dazu kamen noch diverse Sachleistungen in Höhe von über 6000 Euro. Keine Frage, dass der RC Trier-Porta auch beim jüngsten Projekt, der Errichtung eines Kletterturms, dem Jugendwerk helfend zur Seite stand.

Den Weg in die Gneisenaustraße finden die Rotarier längst auch ohne Navigationsgerät. So konnte Pater Reinhard Büker jüngst den amtierenden Präsidenten des RC Trier-Porta, Karl-John Ringelmann, mit etlichen seiner rotarischen Freunde willkommen heißen. Im Blickpunkt des Interesses stand der neue Kletterturm, der bereits im Juli offiziell seiner Bestimmung übergeben worden war.

Frage an den Präsidenten: Weshalb engagiert sich der RC Trier-Porta seit 23 Jahren in Trier-West? „Der Rotary Club Trier-Porta hat für sich ein Service-Profil erstellt, das einen lokalen Schwerpunkt auf die Jugend und Altenfürsorge im Stadtteil Trier-West setzt. Ein Beispiel für die Arbeit mit Senioren ist das zum 40-jährigen Bestehen des Rotary Clubs Trier-Porta begründete Projekt „Silberstreif“, das in Zusammenarbeit mit kirchlichen und kommunalen Trägern ältere Menschen – verstärkt in den Stadtteilen Trier-West und Trier-Nord – mit direkter Hilfestellung unterstützt. Für Karl-John Ringelmann macht die langjährige Kooperation mit dem Don Bosco-Jugendwerk Sinn: „Es war unser inzwischen verstorbener Freund Erich Müller, der die Situation in Trier-West bestens kannte und uns deshalb schon 1997 ein dauerhaftes Engagement empfahl. Er war es auch, der in dem Don Bosco-Jugendwerk einen engagierten und zuverlässigen Partner für die Aktivitäten im Stadtteil Trier-West sah.“

Pater Reinhard Büker, der das Jugendzentrum in Trier leitet, muss nicht lange überlegen, welche Aktivitäten durch die Rotarier helfend mitgetragen wurden: „Da wäre in erster Linie das Bosco-Mobil“. Dabei handelt es sich um einen alten Linienbus, der nun als rollendes Jugendheim in den Stadtteilen Trier-West und Pallien unterwegs ist. „Unterhalt und Betrieb des Spielebusses Bosco-Mobil der eine ständige Anlaufadresse für Kinder und Jugendliche, aber oft auch für deren Mütter ist, bringen eine hohe Kostenbelastung mit sich, die ohne Hilfe von außen so nicht tragbar wäre.“ Welche Summe über die Jahre hier zusammenkam, darüber hat Rotarier Hajo Conrad akribisch Buch geführt: „Über 50.000 Euro kamen da zusammen.“

Und auch beim Umbau der alten maroden Militär-Reithalle zu einer modernen Soccer-Halle hat der RC Trier-Porta mitgeholfen. Zwar kamen die Gelder zur Finanzierung der Maßnahme aus dem Bundesförderprogramm ‚Soziale Stadt‘. Doch mit 7500 Euro unterstützte der Club die Planungsmaßnahmen und den Kauf von Einrichtungsgegenständen. „Ein wichtiges Engagement, mit dem uns Rotary bei der Restfinanzierung geholfen hat“, erinnert sich Pater Büker.

Wer nun denkt, dass der RC Trier-Porta sich allein auf die Förderung der Jugendarbeit im Stadtteil Trier-West konzentriert, irrt. „Natürlich nimmt dieser Stadtteil einen besonderen Stellenwert bei unserer Arbeit ein“, stellt Präsident Karl-John Ringelmann klar. „Über die Zusammenarbeit mit Don Bosco ist in Trier-West und Pallien im Laufe der Jahre ein ganzes Netzwerk an Unterstützungsprojekten entstanden.“ Als Beispiel dafür führt er die Grundschulen Pallien und Reichertsberg an, an denen das rotarische Projekt „LLLL – Lesen lernen – Leben lernen“ zum Tragen kommt und das der Leseförderung dient. „Dieses Projekt betreuen wir seit 13 Jahren in Zusammenarbeit mit den Schulen. Für einige Jahre haben wir auch den Schulchor an der GS Reichertsberg gesponsert. Seit dem Jahr 2017 setzen wir mit der Unterstützung des „Chors über Brücken“ die Tradition der musikalischen Bildung und Freizeitgestaltung in Trier-West fort, in diesem Fall auch in Verbindung zu anderen Stadtteilen. Oder nehmen wir die Pfadfinder: Um deren Möglichkeiten in Trier-West/Euren an ihrem Treffpunkt zu verbessern, haben wir die Errichtung eines Strom-Verteilers vor Ort finanziell mit unterstützt.“

Den Schwerpunkt der Arbeit sieht der Präsident im Engagement vor Ort. Wie beispielsweise bei der aktuellen Corona-Krise. Als etliche soziale Institutionen ihre Hilfe situationsbedingt einschränken mussten, habe der Club im Frühjahr zu einer freiwilligen Spende der Mitglieder aufgerufen: „Und die erbrachte ein Ergebnis in Höhe von 10.500 Euro“, freut sich Ringelmann. Damit habe man den Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. (SKF), „Die Tafel“, das Dechant-Engel-Haus im Stadtteil Trier-West sowie die Jugendarbeit des „MJC Mergener Hof“ unterstützt.

Wert legt Präsident Ringelmann auf die Feststellung, dass sich der Club nicht nur mit der finanziellen Unterstützung der Projekte begnügt, sondern diese auch aktiv begleitet. Zudem habe die Förderung von Jugendlichen einen hohen Stellenwert: „Über den Berufsdienst vermitteln wir beispielsweise Praktika. Mit dem angeschlossenen Projekt RYLA (Rotary Young Leadership Awards) fördern wir engagierte junge Menschen ganz gezielt. Der durch die Corona-Beschränkungen leider eingeschränkte Austausch mit Jugendlichen aus aller Welt stellt ein eigenes Projekt des Jugenddienstes zur Völkerverständigung dar.“

Und was hat sich der RC Trier-Porta für die Zukunft vorgenommen? „Da gibt es einige Punkte: Die Schullandschaft im Stadtteil Trier-West ist durch die absehbare Schließung der Grundschule Pallien und die Umstrukturierung der Grundschule Reichertsberg im räumlichen und organisatorischen Umbruch. Wir werden weiterhin die Grundschulen vor Ort gezielt mit der Leseförderung unterstützen, weil ein Manko in der Lesekompetenz im Grundschulalter in den späteren Jahren schwierig aufzuholen ist. Eine gute Lesekompetenz ist auch für den Einsatz digitaler Medien unerlässlich. Eine digitale Ausstattung der Schulen ist primär Aufgabe des Trägers, der Rotary Club Trier-Porta wird entsprechend der Entwicklung Hilfen anbieten.“

Zudem werde der Club seine laufenden Hilfsprogramme kontinuierlich fortführen und sie im Dialog mit den Betroffenen weiterentwickeln. „Die aktuelle Entwicklung im Stadtteil Trier-West zeigt, dass der 1997 begonnene Weg einer kontinuierlichen Jugendarbeit Früchte trägt, was uns als ‚Partner im Westen‘ maßgeblich in unserer Arbeit bestärkt“, bilanziert Karl-John Ringelmann.